WM in Finnland

Eishockey-Sensation: Österreich besiegt Tschechien

Benjamin Nissner (links) und Jiri Cernoch.
Benjamin Nissner (links) und Jiri Cernoch.(c) IMAGO/CTK Photo (IMAGO/Michal Kamaryt)
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Das A-Team schafft nach dem Punkt gegen die USA die große Überraschung und besiegt Tschechien mit 2:1 nach Penalties.

Tampere. Die Eishockey-Welt staunt über Österreich. Die Ersatzmannschaft für Russland - wegen des Ukraine-Krieges gesperrt - besiegt die Puck-Größe Tschechien mit 2:1 nach Penalties. Das ist eine Sensation, ein Märchen bei der A-WM.

Zwei Tage nach dem sensationellen Punktgewinn gegen die USA hat Österreichs Eishockey-Nationalteam bei der WM in Tampere eine noch größere Überraschung geliefert. Das ÖEHV-Team besiegte am Dienstag den sechsfachen Weltmeister Tschechien mit 2:1 nach Penaltyschießen (0:1,0:0,1:0,0:0,1:0) und feierte damit das erste Erfolgserlebnis gegen Tschechien überhaupt.

Der sichere Torhüter Bernhard Starkbaum musste sich nur bei einem Schuss von Kapitän Roman Cervenka (18.) geschlagen geben. 37 Sekunden vor Schluss erzielte Brian Lebler den Ausgleich. Im Penaltyschießen wehrte Starkbaum drei tschechische Versuche ab, Peter Schneider verwertete als einziger Spieler seinen Versuch. Es war erst der zweite Sieg gegen eine Top-Sechs-Nation nach dem 3:0 am 6. Mai 2001 gegen die USA bei der WM in Köln.

Nach drei Spielen gegen Medaillenanwärtern hält Österreich damit sensationell bei drei Punkten, der Kampf um den Klassenerhalt beginnt aber erst jetzt so richtig. Am Mittwoch (15.20 Uhr/ORF Sport +) wartet Norwegen, es ist das erste von zwei direkten Duellen gegen den Abstieg. Ein Erfolg gegen die seit 2006 permanent in der A-Gruppe spielenden Skandinavier würde wohl schon das Ticket für die A-WM 2023 bedeuten.

Teamchef Roger Bader schonte daher gegen Tschechien seinen ältesten Feldspieler, der 35-jährige Kapitän Thomas Raffl durfte Kraft sparen. Da auch Benjamin Baumgartner nach seiner gegen die USA erlittenen Verletzung für den Rest des Turniers ausfällt, stellte Bader kräftig um. Stürmer Simeon Schwinger kam zu seinem WM-Debüt, Verteidiger Clemens Unterweger nach überstandener Verletzung zu seinem ersten Einsatz in Tampere, dafür rückte Nico Brunner in den Angriff. Paul Huber ersetzte Raffl in der zweiten Sturmlinie, Ali Wukovits übernahm statt Baumgartner die Center-Position der dritten Linie. Im Tor kam wieder Starkbaum zum Einsatz, der gegen die USA so starke David Kickert erhielt im Hinblick auf Mittwoch eine Auszeit.

Die Österreicher zeigten dieselben Tugenden wie schon gegen Schweden (1:3) und USA (2:3 n.V.) und wurden im 20. Duell mit Tschechien mit dem ersten Sieg belohnt. Die Bader-Truppe arbeitete defensiv stark und ließ den mit sieben NHL-Spielern angetretene Favorit nicht allzuviele Chancen. Ein Gegentreffer in der Anfangsphase wurde wegen Torhüterbehinderung nach Video-Überprüfung annulliert (8.), Starkbaum und Co. überstanden danach vier Minuten Unterzahlspiel. In der 18. Minute schlugen die Tschechen aber durch Cervenka zu.

Nach torlosem Mitteldrittel kämpften die Österreicher um die Chance auf den historischen Erfolg und wurden belohnt. Bader nahm im Finish Starkbaum für einen sechsten Feldspieler vom Eis und Leber stocherte die Scheibe 37 Sekunden vor Schluss über die Linie. Der Treffer zählte nach Videoüberprüfung. Auch die Overtime überstanden die Österreicher ohne große Probleme. In der Entscheidung agierte Schneider bei seinem Versuch trickreich und verwertete als Einziger der zehn Schützen

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