Fondsmarkt

Nachhaltigkeit: Keine Nische mehr

Auch die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen und ihrer Lieferkette können bei ESG-Fonds zum Thema werden.
Auch die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen und ihrer Lieferkette können bei ESG-Fonds zum Thema werden.REUTERS
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Eine Studie untersucht, welche Bedeutung sogenannte ESG-Fonds am heimischen Markt haben. Selbst bei strenger Auslegung ist der Marktanteil durchaus beachtlich.

Wien. Der Markt für nachhaltige Investments wächst – das hört und liest man seit Jahren. Aber um welche Größenordnungen geht es da? Und was zählt überhaupt dazu? Darauf eine eindeutige Antwort zu finden, ist nicht ganz einfach.

„Es kursieren sehr viele Zahlen, jeder rechnet anders“, sagt Reinhard Friesenbichler, Geschäftsführer des auf nachhaltige Investments spezialisierten Research-Anbieters RFU, zur „Presse“. Man habe daher versucht, für den österreichischen Fondsmarkt „ein fundiertes Ergebnis zu errechnen“. Untersucht hat man dafür die Publikumsfonds der 15 heimischen Kapitalanlagegesellschaften ohne Spezial- und Großanlegerfonds.



Die erste Studie auf dieser Basis, der „Austrian ESG Funds Survey 2022“, liegt jetzt vor. Und sie macht eines deutlich: Das ESG-Segment ist keine Marktnische mehr. „Es ist ein Wachstumssegment“, sagt Friesenbichler. Immerhin 22,427 Mrd. Euro – knapp ein Viertel (24,7 Prozent) des für die Studie relevanten Gesamtvolumens – ist demnach in Fonds investiert, die einer „anspruchsvollen“ ESG-Definition entsprechen. (ESG steht für Environmental, Social, Governance – Umwelt, Soziales, Unternehmensführung, Anm.). Steckt man den Rahmen weiter, kommt man auf 39,573 Mrd. Euro oder 43,6 Prozent. Österreich stehe im internationalen Vergleich gut da, sagt Friesenbichler, das Segment habe sich früh und mit hoher Qualität entwickelt. Als Gründe nennt er das Anlageverhalten der Vorsorgekassen, aber auch das „Österreichische Umweltzeichen für Nachhaltige Finanzprodukte“. Dieses sei „eines der erfolgreichsten Finanzlabels in Europa“.

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