Klimaforschung

Beim Kampf gegen den Klimawandel stimmt die Strategie nicht

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Eine Studie lässt aufhorchen: Die alleinige Fixierung auf CO2 ist falsch. Richtig gerechnet, tragen andere Klimaschadstoffe fast die Hälfte zur Erderwärmung bei. Sie sind viel schneller aus der Atmosphäre zu kriegen, während mit der CO2-Reduktion auch kühlende Aerosole verschwinden.

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass die globalen Klimaziele kaum noch einzuhalten sind. Aber statt mit immer dramatischeren Appellen die Politik dazu zu drängen, die Nutzung fossiler Brennstoffe stärker einzuschränken, gehen Forscher von drei US-Universitäten einen anderen Weg: Sie appellieren vor allem an ihre Kollegen im Weltklimarat IPCC, die Strategie hinter ihren Empfehlungen zu ändern (Pnas, 23.5.).

Zwar betonen auch Gabrielle Dreyfus und ihre Koautoren, dass sich die Erderwärmung längerfristig nur durch den Abbau der CO2-Konzentration in der Atmosphäre stabilisieren lässt. Und das heißt: durch den Verzicht auf Öl, Gas und Kohle. Aber das bereits emittierte Kohlendioxid baut sich in der Atmosphäre erst nach Jahrzehnten bis Jahrhunderten ab. Zudem entstehen beim Verbrennen auch Aerosole, also Schwebeteilchen. Einige von ihnen, wie Ruß oder „brown carbon“ aus dem Verbrennen von Biomasse (etwa bei Waldbränden), absorbieren das Sonnenlicht und wirken zusätzlich erwärmend. Der weitaus größere Teil aber (auf Basis von Sulfaten und Nitraten) reflektiert das Sonnenlicht und wirkt damit kühlend. Sie alle bauen sich schon innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen ab. In Summe konterkariert das bei der Reduktion fossiler Energieträger den erwünschten dämpfenden Effektauf die Temperaturen. Also alles hoffnungslos?

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