Früher galt die Junge Generation als brave große Schwester der aufmüpfigen Sozialistischen Jugend. Zuletzt fiel aber vor allem die JG medial auf. Woran liegt das?
Es war mehr eine Hoffnung als eine reale Option, die Claudia O'Brien in der Messe Wien vor tausend Genossinnen und Genossen aussprach: „Wenn wir hier und jetzt die Meinung ändern, haben wir die Chance, die Menschen dabei mitzunehmen. Hören wir auf, die Lobau-Autobahn auf allen Ebenen einzuklagen.“ Die Chefin der Jungen Generation (JG) hatte auch zwei Anträge gegen die Stadtautobahn eingebracht. Ihr schriftlicher und mündlicher Appel war direkt an Michael Ludwig, Bürgermeister und Landesparteichef, gerichtet: „Ich würde mir wünschen, dass wir in Fragen der Klimapolitik die Expertinnen und Wissenschaftler genauso ernst nehmen wie bei Corona.“
Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy gab daraufhin eine eigene, unfreundlichere Wahlempfehlung ab: „Bei den beiden Anträgen geht es darum, zu zeigen, ob wir als Sozialdemokratie in dieser Frage geschlossen sind.“ Und ob man hinter dem Bürgermeister stehe, der von „den ganzen anderen Heisln“ beleidigt werde.