Gastkommentar

Wohlige Fenstertage, entbehrliche Feiertage

(c) Peter Kufner
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„Grüß Gott, du schöner Maieeen . . .“ Des Österreichers liebste Jahreszeit ist die Zeit der zusätzlichen Urlaubsgewinnung infolge der Massierung von Feiertagen. Selbst die Idee ihrer Abschaffung gilt als schreckliches Sakrileg.

Einen schönen Fenstertag, heute aus dem südlichsten Süden, wo orangefarbene Blütenwolken über dem Talboden an der Gail aufsteigen“, wünschte der Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“ einmal in poetischem Überschwang den Lesern in seiner Morgenglosse. Kein Radiosprecher, der nicht in der vorigen Woche den Zuhörern alles Gute für das „verlängerte Wochenende“ gewünscht und kein Wettervorhersager, der nicht eine Prognose für diese paar Tage gegeben hätte.

Mit dem 1. Mai beginnt des Österreichers liebste Jahreszeit, die sich bei späten Ostern bis in die zweite Hälfte des Juni hinziehen kann und mit dem Sonntag nach Fronleichnam endet, heuer also am 19. Juni. Es ist die Zeit der zusätzlichen Urlaubsgewinnung infolge einer Massierung von Feiertagen. Und das nur kurz vor dem Sommerurlaub. Diese Feiertage haben ein eigenes absurdes Vokabular entstehen lassen – vom obigen „Fenstertag“ oder „Brückentag“ und „Zwickeltag“ bis zum „verlängerten Wochenende“.

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