Zwei neue Alben

Liam Gallagher: Bleib zornig, Urvieh des Britpop!

Warner Music
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Das dritte Solowerk des Ex-Oasis-Sängers, „C'mon you know“, erscheint zugleich mit einem Livealbum. Seine Stimme lenkt die Hörer in Richtung Ekstase.

Was Liam Gallagher auszeichnet, ist seine Großgoschertheit. Die einen lieben den Ex-Oasis-Sänger dafür, die anderen hassen ihn. Etwa der jüngst verstorbene Musikerkollege Mark Lanegan, der ihn in seinem Buch „Alles Dunkel dieser Welt“ als „unausstehlich“ bezeichnete. Gallagher war und ist jederzeit für einen Eklat gut. Das erhöht Live die Spannung. Er ist unberechenbar nach allen Seiten: Mal bricht er ein Konzert nach der ersten Nummer ab, dann wieder stürmt er, wie vor einigen Jahren beim Pohoda-Festival, schimpfend auf die Bühne, ehe er im Lauf der Setlist immer bessere Laune bekommt.

Während man seinen Bruder Noel, der der eindeutig bessere Komponist ist, fast schon vergessen hat, dürfte Liam in wenigen Tagen triumphieren, mit zwei Konzerten beim Knebworth Festival, wo auch schon Oasis vor Hunderttausenden gespielt haben. Manche wundern sich darüber, warum der minder talentierte Gallagher das Erbe der großen Britpopband angetreten hat. Die Antwort ist simpel: Es ist seine Stimme, die zieht. Die Schrammen, die das Leben ihrem Träger verabreicht hat, sind ihr anzuhören. Trotzdem schafft sie es, in vielen Szenarien den Hörer Richtung Ekstase zu lenken.

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