Warum eine Weingemeinde verdunkelt ist

Mit großflächigen Fotos verhängte Fenster geben neue Perspektiven auf Königsbrunn am Wagram frei.
Mit großflächigen Fotos verhängte Fenster geben neue Perspektiven auf Königsbrunn am Wagram frei.(c) © Nadja Meister
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Fenster werden zur Galerie, großflächige Fotos beleben das Dorfleben.

Bisher ist Königsbrunn am Wagram vor allem als ausgeprägte Weingegend bekannt. Seit ein paar Wochen allerdings reibt sich so mancher Heurigen-Gast die Augen: Denn nicht alle Fenster geben den Blick auf die Weinhänge und die Weiten des Weinviertels frei. Der Blick fällt auf Fotos.

In den sechs Katastralgemeinden des Orts sind Dutzende Fenster – unter anderem eben auch von Heurigen – mit Fotos verhängt. Die Bilder von Nadja Meister zeigen die Motive der unterschiedlichen Siedlungen der Gemeinde. Selbst für jene der 1400 Einwohner von Königsbrunn, die hier seit Jahrzehnten leben, zeigen die Fotos auch Perspektiven, die weniger, manchmal sogar gar nicht bekannt sind.

Die Galerie sprengt den Rahmen des Gewöhnlichen, zumal die Fotografin nicht einfach eine Ausstellung organisiert hat, sondern von Haus zu Haus gegangen ist, um Fenster mit den einzelnen Bildern zu verhängen. Dabei wurden die Fotos teilweise auch an den Fensterrahmen genagelt.

Die Einwilligung zu erhalten, die Fenster de facto wochenlang zu verdunkeln, war keine schwierige Übung, berichtet die Fotografin. Der Grund dafür: In dem Ort gibt es einen umtriebigen Verein („Natur und Kulturverein Königsbrunn“), der bereits mitten in der Corona-Zeit eine Foto-Ausstellung in einem ehemaligen Lagerraum für Särge organisiert hat. In der Folge hat es dann mehrere Kulturveranstaltungen gegeben. Zur Halbzeit der Fenster-Galerie an diesem Pfingstwochenende gibt es eine Lesung des Literaten Joachim Rogginer. (milo)

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