Leichtathletik

Diskus-Riese Weißhaidinger veredelt Rekord mit Purzelbaum

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Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, 153 Kilogramm schwer und 1,97 Meter groß, feierte seinen Rekordwurf auf 69,11 Meter. Auch Abwurfgeschwidnigkeit und biomechanische Daten lassen schwärmen.

Eisenstadt. Da musste jeder staunen: Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger nahm kurz Anlauf und setzte einen makellosen Purzelbaum in den Rasen beim Leichtathletik-Meeting Austrian Open in Eisenstadt. Der 1,97 Meter große und 153 Kilogramm schwere Oberösterreicher krönte so seinen doppelten Rekord. Der 30-Jährige warf den Diskus für österreichische Verhältnisse galaktisch weit: 69,11 Meter.

Er darf laut Trainer Gregor Högler auch weiterhin, vollkommen zu recht, vom Wurf an die 70-Meter-Traumgrenze glauben. „Die Abwurfgeschwindigkeit betrug 85 km/h“, jubelte Högler. Die Biomechanik sei auf ihrer Seite, auch Drall und Flugkurve würden imponieren.

Wenig Schlaf, mehr Visionen

„Ich habe nur fünf Stunden geschlafen, bin erst weit nach Mitternacht nach Hause gekommen. Aber es fühlt sich richtig gut an. 69,11 m bei völliger Windstille, um mehr als 7 Meter weiter als die internationale Konkurrenz. Ich glaube, ich darf zufrieden sein. Das Meeting in Eisenstadt scheint mir zu liegen. Zwei Rekorde in zwei aufeinanderfolgenden Jahren, das spricht für sich“, sagte Weißhaidinger.

Während der 30-jährige Oberrösterreicher schlief, machte ÖLV-Sportdirektor und Coach Gregor Högler Überstunden. „Um 4 Uhr früh hab' ich die Nachricht von Gregor auf mein Handy bekommen - mit allen biomechanischen Zahlen vom Rekordwurf. Ich hab's aber erst in der Früh mitgekriegt", lächelt der Olympia- und Weltranglistendritte.

Der Rekordwurf von 69,11 m ist auch biomechanisch außergewöhnlich. "Wir haben mit vier Kameras aufgezeichnet. Auffällig sind drei Dinge: 1) 85 km/h-Abwurfgeschwindigkeit, auch das ist ein neuer Rekord - so schnell war Lukas bzw. der Diskus beim Abwurf noch nie. Da hat er sich gegenüber St. Pölten um ein Prozent gesteigert. Das bringt gleich zwei, drei Meter. 2) Er war nie gefährdet, zu übertreten, hat sich sogar noch Platz gelassen. D.h. wir haben durchaus noch Spielraum für noch weitere Würfe. 3) Die Flugkurve war viel höher als die seiner Gegner. Das hat damit zu tun, dass er dem Diskus eine Art Kick nach vorne gibt. Beim Tennis würde man von Top-Spin, sprich Vorwärtsdrall, reden, beim Diskus führt der Kick zu einer höheren Flugkurve und in weiterer Folge zu einer größeren Weite", analysiert Högler.

Der alte und neue ÖLV-Diskus-Rekordhalter fliegt Samstagfrüh, 6 Uhr, zum Diamond-League-Meeting nach Rabat. Im zehnköpfigen Starterfeld  finden sich die Top-6 von Olympia (allen voran Olympiasieger Daniel Stahl, Silbermedaillengewinner Simon Pettersson und Birmingham-Sieger Kristjan Ceh). Startzeit: 20:25 Uhr (MEZ).

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