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Nova Rock: Nur Gebrüll? Nein: Porno-Rap!

NOVA ROCK 2022: KONZERT - FINCH
NOVA ROCK 2022: KONZERT - FINCHAPA/FLORIAN WIESER
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Live-Saufen, Porno-Zeilen, nackte Brüste im Publikum: Es waren nicht die Rocker, die am letzten Festivaltag die wildeste Show abzogen.

Feingeister kann man auf den Pannonia Fields so gar nicht brauchen. Das Nova Rock Festival zu besuchen, das bedeutet in erster Linie, sich martialischen Lautgesten auszusetzen und zu versuchen, sich einen Reim darauf zu machen. „Fliehe oder ich greife dich an“, bedeutet großes Gebrüll in der Tierwelt. Wie erlebt der Löwe sein eigenes, durch die körperliche Resonanz noch verstärktes Brüllen, wie der Musikant sein Gedröhn? Während sich das Publikum in solch bedrohlich wirkenden Momenten gern ein Flascherl aufmacht oder in die Leberkäsesemmel beißt, weil es gar so spannend wird, müssen Sängerinnen und Sänger Möglichkeiten finden, mit dem Scheusal in sich umzugehen.

Wird der innere Druck zu hoch, suchen manche Fühlung mit dem Transzendenten. Etwa die ehrfurchtgebietend krachende Folk-Metal-Band Eluveitie, die nach keltischer Spiritualität lechzte. „A rose for Epona“, beschwor Sängerin Fabienne Ernie für die keltische Göttin der Pferde und der Fruchtbarkeit. Den wilderen Brüllaffen gab Bandleader Chrigel Glanzmann in „Helvetios“, in dem der Flirt mit dem Atonalen intensiv betrieben wurde. Immer dann, wenn man glaubte, man hielte es nicht mehr aus, folgte ein liebreizendes bretonisches oder keltisches Folk-Interludium.

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