In der zweiten Runde der Parlamentswahl droht der Präsident seine solide Mehrheit an die Linke zu verlieren. Deshalb zögert seine Ensemble, wen sie bei Duellen zwischen radikaler Linken und Rechten unterstützen soll.
Paris. Es ist ein Kampf um jede Stimme: Nur fünf Kandidaten haben im ersten Durchgang der französischen Parlamentswahlen am 12. Juni ihren Abgeordnetensitz auf Anhieb errungen. Vier davon gehören zur linken Allianz Nupes, die immer noch hofft, Staatspräsident Emmanuel Macron im zweiten Wahlgang um seine Mehrheit zu bringen. In fast allen Wahlkreisen kommt es also am kommenden Sonntag zu Duellen.
Das ist die Konsequenz eines Wahlsystems, das die Sitze nicht nach den prozentualen Ergebnissen von Listen zuteilt. In wenigen Fällen haben sich sich Drittplatzierte von Nupes freiwillig zurückgezogen, damit nicht die extreme Rechte das Rennen macht.