Erdweit werden durch unterschiedliche Aktivitäten des Menschen Böden unfruchtbar. Der Klimawandel verschärft das Problem.
Abimelech kämpfte den ganzenTag gegen die Stadt. Er eroberte sie und tötete ihre Einwohner. Dann zerstörte er die Stadt und streute Salz über sie.“ So überlieferte das „Buch der Richter“ (9,45), was damals in Sichem geschah und im Nahen Osten vielerorts praktiziert und später auch mit dem Ende Karthagos in Verbindung gebracht wurde – fälschlich, es war eine erst im 19. Jahrhundert verbreitete Legende –, die dauerhafte Auslöschung einer Population durch das Ruinieren ihrer Lebensgrundlagen: die Versalzung der Böden.
Die drohte einst regional Unterlegenen, heute haben sie erdweit viele zu fürchten, ganz ohne Krieg, aber auch durch Menschenhand. Diese streut zwar nur noch selten Salz – vor allem zum Freihalten von Straßen von Eis –, bringt es aber durch eine Fülle von Praktiken in Gewässer und Böden, von der Bewässerung der Landwirtschaft in trockenen Regionen – in denen das von Pflanzen mit dem Wasser aufgenommene und ausgeschiedene Salz nicht von Niederschlägen ausgewaschen wird, was schon den Assyrern das Problem bescherte – über die Verbauung der Flüsse bis hin zum Steigen der Meere durch die Erwärmung und das Absenken der Flussdeltas durch Übernutzung des Grundwassers.