Fußball-EM

Das EM-Überraschungspaket für Sara Telek

Sara Telek
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Assistentin Sara Telek bereitet sich ab heute in England vor. Welche Partien sie mit welchen Kolleginnen leiten wird, erfährt die Wienerin erst. ÖFB-Stürmerin Lisa Kolb gab einen positiven Coronatest ab

Wien. Im Gegensatz zu Österreichs Fußballerinnen, die am Mittwoch gegen Gastgeber England das EM-Turnier eröffnen, weiß Sara Telek noch nicht, wann sie ihren Einsatz haben wird. Es wird jedenfalls der erste einer weiblichen Unparteiischen bei einer Endrunde und der erste rot-weiß-rote seit Konrad Plautz bei der Heim-EM 2008 sein. Die Wienerin reist als eine der 25 nominierten Assistentinnen am heutigen Samstag nach England, wo die Match-Offiziellen in Reading ihr Basislager aufschlagen. Die genauen Paarungen werden wohl erst nächste Woche bekannt gegeben, für Telek ist zumindest ein Einsatz an der Seite der Schweizerin Esther Staubli aufgrund gemeinsamer Sprache und Erfahrungen wahrscheinlich. Die Zuteilung zu den jeweiligen Partien erfolgt 48 Stunden vorher und wird erst am Matchtag offiziell.

Die Uefa setzt auf multinationale Offiziellen-Teams, um unabhängig von Verbänden möglichst hohe Qualität zu bündeln. Im diesjährigen EM-Aufgebot findet sich zudem im Zuge eines Austausches mit dem südamerikanischen Verband mit Emikar Caldera Barrera und ihren Assistentinnen auch ein kolumbianisches Trio.

Wie viel Luft nach oben die Anzahl der weiblichen Unparteiischen auf höchstem Level in Europa lässt, zeigt sich daran, dass bei der EM-Premiere des Video Assistant Referee, der in Qualifikationsspielen noch nicht zum Einsatz kam, mit der Französin Maika Vanderstichel nur eine Frau neben 14 Männern vor den TV-Schirmen die Schiedsrichterteams auf dem Platz unterstützen wird.

Positiver Coronatest bei ÖFB-Stürmerin Kolb

Die ÖFB-Frauen bezogen bereits am Donnerstag im Pennyhill Park Hotel südwestlich von London ihr EM-Quartier. Die Reise nicht angetreten hatten Stürmerin Lisa Kolb und Physiotherapeut Reinhard Wögerbauer, deren positive Antigen-Ergebnisse am Freitag von PCR-Tests bestätigt wurden. Beide haben „maximal milde“ Symptome, man werde die Entwicklung vor einer etwaigen Nachnominierung noch abwarten. „Wir versuchen zwar bestmöglich, das Risiko zu minimieren, haben es aber einfach nicht in der Hand“, sagte Teamchefin Irene Fuhrmann.

Das genaue Prozedere einer potenziellen Nachnominierung war offen. Kapitänin Viktoria Schnaderbeck nahm wegen Knieproblemen auch am Freitag nicht am Teamtraining teil. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2022)

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