Artcurial

„Auction Week“ in Monaco

25 Blätter von Enki Bilal, darunter „Le Sommeil du monstre“ (Ausschnitt), werden von Artcurial in Monaco versteigert.
25 Blätter von Enki Bilal, darunter „Le Sommeil du monstre“ (Ausschnitt), werden von Artcurial in Monaco versteigert.(c) Artcurial
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Im Juli verlegt Artcurial ihre Auktionen nach Monaco. Geboten werden Oldtimer, Uhren, Schmuck, Hermès-Taschen, Skulpturen – und erstmals Comics.

Der Kunstmarkt lässt traditionell über die heißen Ferienmonate an den angestammten Plätzen die Rollläden herunter. In dieser Zeit übersiedeln viele reiche Sammler in ihre Sommerdomizile. Das französische Auktionshaus Artcurial folgt schon seit den Nullerjahren ihrer Klientel an die Côte d'Azur, wo die Reichen ihre Villen und Sommerhäuser haben. Diese Orte sind prädestiniert, um teure Kunst zu verkaufen. Deshalb hält Artcurial jedes Jahr im elitären Hotel Hermitage in Monaco seine Sommerauktionen ab.

Heuer finden sie vom 15. bis 21. Juli statt. Geboten werden üblicherweise Schmuck, Oldtimer, Uhren und Hermès-Vintage. 2019 hat das Auktionshaus dann das Angebot erstmals um Skulpturen erweitert – und heuer folgt die Premiere für Comicstrips.

Die Wahl der Sparte ist überraschend, denn in Monaco wird traditionell nur die exklusivste Ware von den bedeutendsten Marken angeboten. Deshalb kommen hier beispielsweise ausschließlich Hermès-Taschen zur Versteigerung, während in Paris bei den Modeauktionen auch andere Marken angeboten werden.

Comicexperte Eric Leroy hat ein Ensemble von 25 Zeichnungen von Enki Bilal, dem seiner Ansicht nach wichtigsten zeitgenössischen Künstler der neunten Kunst, ausgewählt. Bilal schuf Science-Fiction-Geschichten wie die Trilogie „Alexander Nikopol“ ebenso wie komplexe Politthriller. Sein Werk, das sich mit Themen wie Zeit und Erinnerung auseinandersetzt, sei von großer Aktualität. Bilal ist weit mehr als nur Comiczeichner: Er macht Filme, gestaltet Bühnenbilder und Kostüme für die Oper, auch Plattencover. Und er schaffte es sogar in den berühmten Louvre. Hier zeigte er 2013 seinen im Auftrag des Museums entstandenen Zyklus „Les fantômes du Louvre“.

Auf dem europäischen Kunstmarkt zählt Bilal neben Hergé und Hugo Pratt zu den teuersten Zeichnern. Wobei die höchsten Preise meist für die Originalzeichnungen bezahlt werden. Inzwischen haben sie preislich die Erstausgaben der Comichefte überholt. Die höchsten Preise für Bilal wurden von Artcurial bei der Auktion „From Paris to Hong Kong: Comics and Illustration“ 2015 erzielt. Den Rekord hält seit damals die Originalzeichnung „Nikopol – T. 2, La femme piège, pl. 8“ in Acryl und Mischtechnik, die von einem oberen Schätzpreis von umgerechnet 114.799 auf 354.892 Euro gestiegen ist. Die sechs höchsten Auktionszuschläge für Werke Bilals wurden allesamt bei dieser Auktion erzielt.

Die Zeichnungen, die bei der kommenden Auktion in Monaco am 21. Juli zum Aufruf kommen, stammen aus den Alben „Julia & Roem“, „La Couleur de l'air“ und „La Tétralogie du monstre“. Zu den Toplosen gehört etwa die Originalzeichnung „Coup de sang“, Acryl auf Karton, für das Cover des Albums. Der Schätzpreis dieser signierten und datierten Zeichnung beträgt 80.000 bis 120.000 Euro. Zum selben Schätzpreis wird auch die Zeichnung für das Originalcover von „Julia und Roem“ in Kohle und Pastell angeboten. Mit einer Taxe von 20.000 bis 30.000 Euro kommt die Acrylzeichnung „Le Sommeil du monstre“ für die Seite 18 des Albums „Les Humanoides Associés“ unter den Hammer. Alle angebotenen Blätter werden zunächst in der Dependance von Artcurial in Monaco ausgestellt, bevor sie im Hotel Hermitage gezeigt und dann dort auch versteigert werden.

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