Popkritik

Van Morrison, zurück im Sound seiner Jugend

Samir H. Köck
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Der große alte Ire gab im Steinbruch St. Margarethen ein makelloses, teils sehr beseeltes Konzert.

Wie ein Büffel stand er auf der Bühne, der 77-jährige, gern als Belfast Cowboy titulierte Van Morrison. Auch sein neuer, lichtblauer Anzug hatte seine Stimmung offenbar nicht gebessert. Seinem Personal knurrte er wie gewohnt nur ein paar Silben hin, um ihnen die Marschrichtung bekannt zu geben. Seine Setlists sind zwar seit etwa einem Jahrzehnt vorhersehbarer geworden, mit Überraschungen wartet er aber immer noch auf. In St. Margarethen begann er mit „Dangerous“. Gefährlich will er nicht nur für seine Musiker wirken, sondern auch für alle Politiker, die Anti-Corona-Maßnahmen anordnen. So hat er kürzlich Robert Swann, den Gesundheitsminister von Nordirland, geklagt.

Seine berüchtigten, teilweise mit Eric Clapton gemeinsam aufgenommenen Anti-Covid-Songs ließ er an diesem schönen Sommerabend im Burgenland allerdings aus. Immerhin 4800 Menschen hatten sich im Steinbruch eingefunden, um die immer noch unglaublich gute Stimme dieses „Rebel with many causes“ zu hören. Behutsam navigierte Morrison diese durch seine liebevoll gebauten Liedszenarien. Ein bisserl unnötig waren leider wieder einige Coverversionen aus dem Schrumm-Schrumm-Jazz wie etwa „The New Symphony Sid“, dargeboten in höchst spießigem Arrangement.

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