Dreiergipfel in Teheran.

Recep Tayyip Erdoğans kleine Rache an Wladimir Putin

IMAGO/ITAR-TASS
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Der türkische Präsident ließ den Kremlchef vor ihren Treffen warten. Große politische Erfolge konnte er aber nicht erzielen.

Wladimir Putin wartet. Fast eine Minute lang steht der Kremlchef allein in einem Konferenzzimmer in Teheran vor den Kameras herum wie bestellt und nicht abgeholt. Putin verschränkt die Hände vor dem Bauch, tritt von einem Bein aufs andere und schaut zur Tür. Schließlich hebt er erleichtert die Arme, als sein verspäteter Gesprächspartner hereinkommt. „Hallo, wie geht's? Gut?“, sagt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, als wäre nichts gewesen, und ergreift Putins ausgestreckte Hand.

Dass amtliche türkische Medien das Video vom einsamen Putin am Mittwoch verbreiteten, dürfte kein Zufall gewesen sein. „War es Rache?“ fragt die türkische Nachrichtenplattform T24 in einer Überschrift. Türkische Zuschauer wissen, was damit gemeint ist. Vor zwei Jahren ließ Putin den türkischen Präsidenten im Kreml in einem Vorzimmer warten; das russische Staatsfernsehen strahlte die Bilder von dem ratlos dreinschauenden Präsidenten und seiner Entourage damals mit einem Sekundenzähler versehen aus. Fast zwei Minuten schmorten die Türken im Wartezimmer. Nun ist man quitt.

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