Spielraum

Es bleibt viel zu tun

Die EM-Endrunde in England hat den Fußballerinnen neue Sichtbarkeit beschert. Zu tun bleibt für die Zukunft genug, denn Image und insbesondere Kultur zwischen Stammtisch und Kabine müssen sich wandeln.

Nur noch in der Zuschauerrolle können Österreichs Fußballerinnen verfolgen, wie die EM-Endrunde in England in der kommenden Woche in die entscheidende Phase geht. Mit dem knappem Viertelfinal-Aus gegen Deutschland haben die ÖFB-Frauen trotz allem ihren Platz in Europas Spitze bestätigt und zu einem attraktiven Turnier beigetragen, das im Vergleich zu 2017 technisch-taktisch ebenso wie athletisch dazugewonnen hat.

Die Bühne wächst mit, in Sachen Sichtbarkeit hat das Turnier schon vor der Krönung des neuen Titelträgers am 31. Juli im Wembley-Stadion neue Maßstäbe gesetzt. Sogar an den weißen Steilklippen Südenglands waren die englischen Nationalspielerinnen (in Projektionen) zu sehen, das Eröffnungsspiel bestritten sie gegen Österreich vor der neuen Rekordkulisse von 68.871 Fans im Old Trafford. Mit einem Schnitt von 15.300 pro Gruppenspiel war vorzeitig die generelle Bestmarke aus 2017 geknackt, die TV-Bilder davon gingen in 195 Länder.

Es bleibt viel zu tun, denn bei Weitem nicht alle Stadien waren voll, in der Bewerbung in den Austragungsorten schlummert genauso Potenzial wie in der Berichterstattung. Auch in englischen Medien musste man zuweilen schon sehr genau nach Nachrichten über das Großereignis vor der eigenen Haustüre suchen. Die Strahlkraft der EM sollten Verbände jetzt für den (Liga-)Alltag zu nützen versuchen. Diesbezüglich ist in Österreich die Diskrepanz nach wie vor sehr groß, wie die seit Jahren stagnierenden Zuschauerzahlen bei den Nationalteam-Heimspielen belegen.

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