Debütroman

„Ewig Sommer“: Wenn es brennt in der kleinen Welt

Franziska Gänsler erzeugt auch ohne großes Kino eine bedrohliche und unheilvolle Stimmung.
Franziska Gänsler erzeugt auch ohne großes Kino eine bedrohliche und unheilvolle Stimmung. Linda Rosa Saal
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Franziska Gänsler zeigt in ihrem atmosphärischen Debütroman „Ewig Sommer“ gekonnt, dass die Klimadystopie bereits Realität ist – und die Menschen ihr nicht gewachsen sind.

In weiten Teilen Europas brennt der Wald, viele Menschen stöhnen unter Temperaturen um die 40 Grad, denen sie auch in der Nacht nicht mehr entkommen können; Tipps, wie man sich in der Hitze verhält, und Überlegungen, wie man sich in Zukunft vor ihr schützen kann, haben Hochkonjunktur. Und das alles vor der beginnenden Realisierung, dass die direkt spürbaren Auswirkungen des Klimawandels bereits angekommen sind und die Menschheit gerade ihre eigene Dystopie live miterlebt.

So ergeht es zumindest den Charakteren in „Ewig Sommer“, dem viel beachteten Debütroman der in Wien lebenden Autorin Franziska Gänsler. Die Bewohner von Bad Heim, einem einstmals florierenden Urlaubsort, leben im Ausnahmezustand. Denn seit Monaten brennt der Wald, Schwefelverbindungen vergiften die Luft. Es gibt Ausgangswarnungen, man soll entweder daheim bleiben oder im Freien auf jeden Fall Masken tragen. Jedes Jahr beginnen die Brände früher: Diesmal ging es im April los, jetzt ist Oktober, die Temperaturen liegen bei 40 Grad, weder Abkühlung noch Regen sind in Sicht. Der einzige Schutz zwischen der Feuerwand und Bad Heim ist ein kleiner Bach, der Bruch, der mit jedem Tag wärmer wird.

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