Film

 "Der Gesang der Flusskrebse": Das amerikanische Marschland, ein Mädchen – und eine Leiche

Daisy Edgar-Jones spielt Kya, die allein im Sumpfgebiet lebt – und den Menschen in der Zivilisation suspekt ist.
Daisy Edgar-Jones spielt Kya, die allein im Sumpfgebiet lebt – und den Menschen in der Zivilisation suspekt ist.Sony
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„Der Gesang der Flusskrebse“ bekommt durch eine mögliche Verwicklung der Romanautorin in einen Mordfall neue Brisanz. Ab Freitag im Kino.

Das Marschland North Carolinas ist eine von Wasservögeln, Insekten und Flusskrebsen bewohnte Landschaft. Menschliche Gemeinschaften haben sich nur an ihren Rändern etablieren können. Wer außerhalb dieser Siedlungen lebt, ist zwischen Sumpf und schwüler Hitze auf sich allein gestellt und darauf angewiesen, sich mit den Zyklen von Zerfall, Verwesung und neuem Leben zu arrangieren. Hier hat die Zoologin und Autorin Delia Owens ihren Debütroman „Der Gesang der Flusskrebse“ um das Marschmädchen Kya angesiedelt, das sich, von seiner Familie verlassen, gegen die Widrigkeiten des Kreatürlichen – und die Vorurteile der Zivilisation – behaupten muss. Owens verbindet Elemente des Nature-Writing mit einer Kriminalgeschichte und erzählt vom Erwachsenwerden zwischen Enttäuschungen und der großen Liebe: Diese explosiv-ergreifende Mixtur avancierte international zum Bestseller – und wurde nun verfilmt, als märchenhafte Parabel über die Kraft des Beharrens auf Instinkten und Eigensinn.

Schon in der Eröffnungsszene folgt die Kamera in leichtem Flug einem Reiher durchs Licht- und Farbspiel des Marschlands, während aus dem Off Kyas Erzählstimme meditiert: „Ein Sumpf weiß alles über den Tod und versteht ihn nicht notwendigerweise als Tragödie, ganz sicher nicht als Sünde.“ Alles soll hier als so existenziell wie allgemeingültig verstanden werden – gut abgehangene Lebensweisheit verpackt in betörend schöne Bilder. Und da zu ganzheitlicher Weisheit das Dunkel und die Schrecken nun einmal dazugehören, beginnt die Erzählung mit dem Fund der Leiche des Dorfschönlings Chase (Harris Dickinson).

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