Analyse

Wahlkrimi treibt Kenia an Rand des Abgrunds

APA/AFP/GORDWIN ODHIAMBO
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Die Opposition erkennt knappen Wahlsieg von Vizepräsident Ruto nicht an. Bricht wieder Gewalt aus?

Es könnte eine märchenhafte Geschichte sein. Der Aufstieg eines mittellosen Dorfbuben, der barfuß zur Schule ging und danach Schafe und Kühe hütete. Der einst an einem Bahnübergang Hühnchen verkaufte, um die Schulgebühren seiner Geschwister zu bezahlen. Der zum Multimillionär aufstieg und nun als Anwalt der Armen zum Präsidenten Kenias gewählt wurde, eines der politisch und wirtschaftlich wichtigsten Länder Afrikas.

Doch Kenias Politik ist keine Arena der einfachen Wahrheiten. Und so dürfte es noch einige Zeit dauern, bis der bisherige Vizepräsident, William Ruto, 55, tatsächlich als Präsident vereidigt wird. Als die Wahlkommission IEBC am Montag Rutos denkbar knappen Sieg (50,49 Prozent) über den aus reichen Verhältnissen stammenden Raila Odinga (48,85) verkündete, distanzierten sich umgehend vier der sieben Wahlkommissionsmitglieder. Sie könnten das Ergebnis wegen der „undurchsichtigen“ Auszählung nicht unterstützen, sagte die stellvertretende IEBC-Vorsitzende Juliana Cherera. Details nannte sie nicht. Sichtlich besorgt appellierte sie an das Volk, Ruhe zu bewahren.

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