Analyse

Verloren im Labyrinth von Bosnien und Herzegowina

Der deutsche Ex-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt ist mit dem Amt des Hohen Repräsentanten in Sarajewo überfordert.

Sarajewo/Belgrad. Der undiplomatische Auftritt des ranghöchsten Auslandsdiplomaten in Bosnien und Herzegowina schlägt im Vielvölkerstaat noch immer hohe Wellen. Selbst der „kalte Deutsche“ Christian Schmidt sei „im bosnischen Kessel übergekocht“, kommentierte am Freitag die Zeitung „Euro Blic“ in Banja Luka verwundert den Wutausbruch des Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft (Office of the High Representative, OHR) bei einer Pressekonferenz in Goražde: „Schmidt ist nicht vorbereitet auf die Probleme in Bosnien.“

Die Videosequenz mit dem tobenden Teutonen, den die Frage einer TV-Journalistin bei einer Dienstreise nach Ostbosnien völlig aus der Fassung brachte, sorgt in allen ex-jugoslawischen Staaten für Furore. Mit „full rubbish – völliger Quatsch“ hatte der 64-jährige CSU-Politiker lautstark auf die Frage reagiert, warum er mit der von ihm angestrebten Wahlreform die Kroaten, aber nicht kleinere Minderheiten wie Juden oder Roma und Sinti, begünstige.

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