Der Staatsanwalt fordert zwölf Jahre Haft für Argentiniens Vizepräsidentin Cristina Kirchner. Er wirft ihr vor, das Land um eine Milliarde Euro betrogen zu haben.
Damit war zu rechnen: Nach seinem Plädoyer, das neun vollständige Verhandlungstage füllte, in dem er unzählige Rechnungen, Bescheide und Zahlungsanweisungen vorlegte, forderte Staatsanwalt Diego Luciani nun zwölf Jahre Haft für Argentiniens Vizepräsidentin und frühere Staatspräsidentin, Cristina Kirchner. Nach mehr als 70 Stunden Vortrag via Zoom sagte der Strafverfolger: „Korruption oder Gerechtigkeit, das ist hier die Frage."
Aber es ist keineswegs sicher, dass es darauf jemals eine Antwort geben wird. Denn trotz – hochgerechnet – drei Tonnen Beweismaterial in dem seit sechs Jahren anhaltenden Verfahren ist es höchst unwahrscheinlich, das Cristina Kirchner (69) befürchten muss, in Haft zu kommen. Denn noch hat sie eine Reihe von juristischen Eingriffsmöglichkeiten – sowie politische Schutzmechanismen.