Analyse

Warum Chiles neue Verfassung unterging

Chile's President Gabriel Boric talks to the media after voting during a referendum on a new Chilean constitution, in Punta Arenas
Chile's President Gabriel Boric talks to the media after voting during a referendum on a new Chilean constitution, in Punta ArenasREUTERS
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Mehr als 62 Prozent sprachen sich gegen ein adaptiertes Grundgesetz aus. Es rächte sich bitter, dass die regierende Linke davor keinen Konsens gesucht hatte.

Die Chilenen wollen eine neue Verfassung, aber nicht irgendeine. Das ist die Essenz der zwei Referenden über ein neues demokratisches Grundgesetz, abgehalten am Sonntag und im Oktober 2020. Vor zwei Jahren, nach dem vehementen Aufstand von 2019, der massive Probleme bei der Wohlstandsverteilung innerhalb des bisherigen Vorzeigelandes offengelegt hatte, hatten noch 78 Prozent der Chilenen die Ausarbeitung eines neuen Grundgesetzes gefordert.

Doch nun haben mehr als 62 Prozent der Bürger den von einer 154-köpfigen Versammlung ausgearbeiteten Vorschlag verworfen. Nur 38 Prozent wollten den Entwurf annehmen, den der von linken Gruppen dominierte Konvent vorgelegt hatte. Eine Ablehnung hatte sich abgezeichnet. Aber bei Weitem nicht in diesem Ausmaß.

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