Schellhorn am Samstag

Mehr arbeiten? Nicht mit uns! In Österreich fließen Milch und Honig

Hierzulande wird verdrängt, dass wir uns in einem Wirtschaftskrieg befinden. Mit einer Vier-Tage-Woche im Home-Office werden wir diesen nicht gewinnen.

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Franz Schellhorn ist Direktor der Denkfabrik Agenda Austria und war bis 2013 Leiter des Wirtschaftsressorts der „Presse“.

Viel zu lachen gibt es dieser Tage ja leider nicht. Umso gelegener kommen Schlagzeilen wie jene aus der „Presse“ vom vergangenen Mittwoch: „Klimabonus wird auch an Tote ausbezahlt.“ Das liegt jetzt weniger daran, dass den Verblichenen besonders kalt wäre. Es ist vielmehr so, dass die auszahlenden Behörden erst mit Verspätung vom Ableben der Begünstigten erfahren. Also dann, wenn der Klimabonus bereits ausgezahlt wurde. Das leuchtet ein.

Wie Anna Thalhammer recherchiert hat, nimmt der Staat das überwiesene Geld aber selbst dann nicht zurück, wenn es die ehrlichen Hinterbliebenen der verstorbenen Begünstigten retournieren wollen. Aber davon lässt sich der österreichische Gießkannen-Förderstaat nicht irritieren, er geht seinen Weg gnadenlos bis zum bitteren Ende.

Nicht mehr erleben werden die Verblichenen die großzügige Stromrechnungsbremse. Vor allem für gewesene Niederösterreicher ist das doppelt schade. Immerhin deckelt der Bund den Preis für eine Kilowattstunde bei zehn Cent. Unabhängig davon schießt das Land seinen Bürgern pro verkaufter kWh noch einmal elf Cent zu. Womit der reine Strom nicht nur nichts mehr kostet, dessen Verbrauch wirft sogar noch Geld ab.

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