Berlin-Briefing

Wer soll das Gas bezahlen? Wer hat so viel Geld?

(c) Getty Images (Stefano Madrigali)
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Lange wurde die deutsche Gas-Umlage als einziger Weg verkauft, eine europäische Katastrophe abzuwenden. Nun soll alles anders sein. Die Regierung macht einen zunehmend chaotischen Eindruck.

Das Problem ist klar: Deutschland wird diesen Winter ärmer, wie wohl auch Österreich und andere EU-Länder. Daran führt kein Weg vorbei. Es fehlt am billigen russischen Gas. Der Hahn wurde vom Kreml zugedreht. Im September kamen in Deutschland keine Lieferungen aus Russland an. Auf den Märkten ist der Rohstoff teurer, was wiederum bedeutet: Das Land als Ganzes wird an Wohlstand einbüßen, bis es genug andere Quellen gibt.

Nur: Wer soll die Rechnung begleichen? Die Gashändler? Ihre Investoren? Die Konsumenten? Oder die Steuerzahler? Die deutsche Lösung lautete bisher: vor allem die Konsumenten. Sie sollen ihre alten Lieferverträge vorerst behalten, ihr Gaspreis wird aber über eine Umlage erhöht. Alle Gaskunden sollen ab 1. Oktober um 2,4 Cent mehr pro Kilowattstunde zahlen. Das Geld bekommen Gashändler, die auf russisches Gas gesetzt hatten und nun teuer auf den Märkten zukaufen. Eine Lösung, die als alternativlos verkauft wurde. Doch auf einmal ist alles anders.

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