Eine Thematik, so privat wie sonst nur die Intimsphäre: das Gehalt. Obwohl es zu den wichtigsten Entscheidungsfaktoren bei der Jobsuche zählt, wird intern oft darüber geschwiegen.
Um (geschlechtsspezifische) Lohngefälle zu reduzieren, beschloss das EU-Parlament dieses Jahr die Aufnahme von Verhandlungen mit den EU-Regierungen über einen Kommissionsvorschlag für eine Richtlinie über Lohntransparenz. Unternehmen in der Europäischen Union sollen bereits ab 50 Beschäftigten dazu verpflichtet werden, Informationen offenzulegen, um es Mitarbeitenden zu erleichtern, Gehälter zu vergleichen und ein Lohngefälle aufzudecken.
Vorbilder seien Länder wie Norwegen und Schweden: Es reiche aus, die individuelle Personennummer zu kennen und beim Finanzamt anzurufen, um herauszufinden, wie viel der Nachbar, Arbeitskollege, bester Freund etc. monatlich ausbezahlt bekommt. In Schweden sind die Steuern, die alle Bürger zahlen, schon seit dem Jahr 1766 öffentlich einsehbar, berichtet die „Zeit“. Jeder hat die Möglichkeit, herauszufinden, wie viel jemand verdient und auch, wie viele Steuern diese Person zu zahlen hat.