Wien: Serbe stirbt bei Schusswechsel mit Wega

Wien WegaPolizisten erschiessen Mann
Wien WegaPolizisten erschiessen Mann(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Ein 33-jährige Serbe attackierte eine Frau in einer Billa-Filiale, verschanzte sich anschließend in einer Wohnung und wurde vor den Augen von fünf Personen bei einem Schusswechsel mit Wega-Polizisten getötet.

Zumindest die Identität des Mannes, der nach einem Schusswechsel mit WEGA-Beamten am Freitagabend in Wien-Simmering ums Leben gekommen ist, steht nun fest: Wie Polizei-Sprecher Mario Hejl am Samstag berichtete, handelt es sich um einen 33-jährigen Serben, der in Österreich Aufenthaltsverbot hatte. Bei sich trug er gefälschte slowenische Reisedokumente. Außerdem besaß er die CZ 99 Kaliber neun Millimeter illegal. Restlos geklärt scheint der Fall aber nicht.

Nachdem der vorerst Unbekannte am Freitag, gegen 18.30 Uhr, in einer Billa-Filiale in der Grillgasse eine Frau angegriffen und leicht verletzt hatte, anschließend flüchtete, wieder in den Supermarkt zurückkehrte und sich eine Pistole an den Kopf hielt, rannte er abermals davon. Und zwar zu einer befreundeten fünfköpfigen Familie in die Hakelgasse. Dort gewährte man dem 33-Jährigen Einlass.

Serbe wird dreimal getroffen

Kurze Zeit später trafen die Beamten der Sondereinheit WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) ein, unmittelbar danach fielen Schüsse. Polizeiangaben zufolge handelten die Uniformierten in "akuter Notwehr". Der Serbe wurde dreimal getroffen - zweimal in den Oberkörper und einmal in den Kopf. Ob er selbst ebenfalls gefeuert hat oder möglicherweise sogar die Waffe gegen sich richtete, war laut Polizei auch am Samstag noch Gegenstand kriminaltechnischer Untersuchungen. Das Ergebnis der am selben Tag durchgeführten Obduktion war vorerst noch nicht bekannt.

Mit Selbstmord gedroht

Die schwer geschockten Familienmitglieder mussten nach den tödlichen Schüssen von Psychologen betreut werden. Der Vater gab bei seiner Einvernahme an, dass seine Familie von dem 33-Jährigen schon öfter besucht worden war. Dennoch kannte er lediglich dessen Vornamen. Offen blieb vorerst auch die Frage, aus welchem Grund der Serbe in dem Supermarkt durchdrehte, eine Frau attackierte und anschließend damit drohte, sich umzubringen.

Die Ermittlungen wurden umgehend vom Landeskriminalamt Steiermark übernommen. Ein Sprecher teilte mit, dass seitens des LKA keine Auskünfte über den Ermittlungsstand gegeben werden dürften. Kriminalist Erwin Strametz meinte aber, dass er und sein Team weiterhin in Wien mit Erhebungen beschäftigt seien.

(APA)

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