Berlin-Briefing

Die Andersdenkenden und der Krieg

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Die deutsche Talkshow-Debatte um den Krieg in der Ukraine scheint an einem Pandemiepunkt angelangt zu sein. Plus: Eine Delegation von ServusTV kundschaftet ihr neues Einsatzgebiet Berlin aus.

Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto mehr neue Gesichter sitzen neben den gestandenen Sicherheits- und Außenpolitikexperten in den deutschen Talkshows. Dort sagen sie dann Sachen wie: Man müsse doch mal mit Putin reden, mit ihm verhandeln. Oder, wer Frieden wolle, dürfe keine Waffen liefern. Die Sicherheits- und Außenpolitikexperten versuchen dann zum zigsten Mal zu erklären, warum das nicht so einfach ist. Manchmal wirkt es, als würde sie dabei innerlich leiden.

So ähnlich fühlte sich früher die Debatte um die Pandemie an. Zuerst saßen da noch die Virologen und erklärten. Dann mussten Gegenstimmen her, weil nicht alle dieselbe Meinung hatten. Die deutsche Debatte um den Krieg scheint nun auch an diesem Pandemiepunkt angelangt: Jetzt wird eben eine Schriftstellerin, Kolumnistin und Juristin wie Juli Zeh zu einem komplexen außenpolitischen Thema wie dem russischen Krieg in der Ukraine zum Fernsehgespräch eingeladen. Wenig überraschend hat sie eine etwas andere Sicht als jene, die sich seit Jahrzehnten mit dem Problem und seiner Geschichte beschäftigen. In der Pandemie waren es unter anderem bekannte Schauspieler, die öffentlich erklärten, warum sie an den epidemiologische Maßnahmen zweifeln.

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