Militärkommando Burgenland sieht Heer "auf Intensivstation"

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Kommandant Gasser zu Erhöhung der finanziellen Mittel: "Freude ist angebracht, aber noch nicht Euphorie.“ Das Bundesheer habe noch immer einen weiten Weg vor sich.

Das Militärkommando Burgenland sieht das Bundesheer trotz der im Budget vorgesehenen Erhöhung der finanziellen Mittel weiter auf der "Intensivstation". 2019 sei man kurz vor der Pleite gestanden, nun schaue die Lage etwas besser aus, man habe aber dennoch einen weiten Weg vor sich, meinte Militärkommandant Gernot Gasser am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Freude ist angebracht, aber noch nicht Euphorie."

Gasser verglich das Heer mit einem Wachkomapatienten. "Mittlerweile ist der Patient aufgewacht und es gibt eine Therapie, aber wir sind immer noch auf der Intensivstation und im Krankenhaus", betonte er. Seit 32 Jahren sei das Bundesheer unterdotiert und habe nicht einmal die nötigen Mittel, um den Status quo zu erhalten. Das aufzuholen, werde trotz des zusätzlichen Geldes noch dauern, so der Militärkommandant: "Wir werden jetzt keine Sturmgewehre mit Strasssteinchen und Goldbeschlägen bestellen. Davon sind wir weit entfernt."

Mit dem Plus von rund fünf Milliarden Euro bis 2026 könne das Heer modernisiert werden und seine Hauptaufgabe, Abwehroperationen, wieder besser wahrnehmen. 2020 konnte man diese laut Gasser nur noch zu 25 Prozent bewältigen, 2030 wäre es dann "schon gegen null gegangen". Der Ukraine-Krieg habe aber gezeigt, "dass Freiheit, Frieden und Sicherheit in Europa nicht selbstverständlich sind", betonte der Militärkommandant. Das habe letztlich auch in Österreich zu einem Umdenken, was die Rolle des Bundesheeres betrifft, geführt. Für Gasser geht es beim Heer damit erstmals seit 32 Jahren finanziell aufwärts: "Es ist ein Anlass zur Hoffnung", meinte er.

(APA)

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