Basketball

Eine NBA-Saison der Superlative

USA TODAY Sports
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Das Titelrennen in der neuen Spielzeit ist offen wie lang nicht mehr. Kann sich Meister Golden State vom Kabinen-Eklat erholen? Was kann LeBron James noch erreichen? Und welche Rolle übernimmt Jakob Pöltl? Ein Überblick.

Boston. Die 77. Saison der nordamerikanischen NBA ist angepfiffen, mit von der Partie in einer der offensten Spielzeiten seit Langem ist der Wiener Jakob Pöltl in völlig neuer Rolle. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur besten Basketballliga der Welt.

1 Wer ist der Favorit auf den Meistertitel?

Das ist heuer besonders schwierig zu beantworten. Meister Golden State Warriors gilt als Favorit, aber bei Weitem nicht so deutlich wie in früheren Jahren. Der Favoritenkreis ist groß wie lang nicht mehr. Auch die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo, die Brooklyn Nets um Kevin Durant und Vorjahresfinalist Boston Celtics mit einem starken Kollektiv zählen zu den Titelanwärtern. Im Westen werden neben den Warriors auch die Los Angeles Clippers und Phoenix Suns hoch gehandelt.

2 Wie gut ist der Titelverteidiger aus San Francisco wirklich?

Stephen Curry, Jordan Poole, Klay Thompson, Andrew Wiggins, Draymond Green – all die zentralen Spieler auf dem Weg zum Titel in der vergangenen Saison sind noch immer bei den Golden State Warriors. Ein Faustschlag von Green gegen Poole während eines Trainings in der Vorbereitung hat die Mannschaft und das Umfeld allerdings ganz schön durchgerüttelt. Trainer-Veteran Steve Kerr sprach von der größten Krise seiner Amtszeit. Offiziell ist alles ausgeräumt und Green mit einer Strafe belegt worden. Ob hinter den Kulissen aber tatsächlich alle Wogen geglättet sind, wird sich erst zeigen.

3 Wer sind die aktuellen Starsder Liga?

Der Grieche Antetokounmpo, Dallas-Mavericks-Star Luka Dončić (SLO) und der MVP (wertvollster Spieler) der Vorsaison, Nikola Jokić (SRB) von den Denver Nuggets, gelten aktuell als große Stars der Liga. Alle drei waren im September bei der EM aktiv, blieben beim Triumph von Spanien allerdings ohne Medaille. Doch auch die drei US-Routiniers Kevin Durant, LeBron James und Warriors-Spielmacher Steph Curry zählen noch immer zu den Aushängeschildern der Liga.

4 Welche Rolle spielt Österreichs Legionär Jakob Pöltl?

Die Bedeutung des Wieners bei den San Antonio Spurs ist weiter gewachsen, die sportlichen Erfolgsaussichten aber sind vor seiner siebenten NBA-Saison die bisher geringsten. Die Spurs befinden sich im Umbruch, und Pöltl will Spielzeit und Verantwortung nutzen, um sich vor allem in der Offensive weiterzuentwickeln. „Ich versuche, mein Spiel so weit es geht auszubauen“, sagt er vor dem Auftakt gegen Charlotte Hornets (Donnerstag, 2 Uhr MESZ). Mit 27 Jahren ist Pöltl der älteste Akteur in San Antonios Startformation, dazu der längstdienende Spieler beim Klub. „Es ist ein bisschen eine Spielmacherrolle von mir gefragt“, erklärt der 2,13-Meter-Mann. An seiner Seite nach wie vor ist Trainerlegende Gregg Popovich.

Ob Pöltl die Saison tatsächlich in San Antonio zu Ende spielen wird, ist offen. Bis 9. Februar sind Tauschgeschäfte möglich. Eine Mannschaft mit Titelambitionen könnte ihn mit seinem vergleichsweise günstigen Vertrag – Pöltl kassiert im letzten von drei Vertragsjahren knapp 9,4 Mio. Dollar (9,7 Mio. Euro) – an Bord holen. Interessenten soll es bereits gegeben haben, allein der Preis der Spurs war bisher zu hoch.

5 Spielt Superstar LeBron James, 37, immer noch?

Ja, der vierfache NBA-Champion geht in seine 19. Spielzeit. Ob es mit den Lakers nach 2020 noch einmal für den großen Wurf reicht, darf bezweifelt werden. Der 37-Jährige hat in der jüngeren Vergangenheit selbst ein Stück weit nachgelassen. Dennoch könnte sich James in dieser Saison in den NBA-Geschichtsbüchern verewigen. Mit 37.062 Punkten hat er Platz zwei im ewigen Ranking schon übernommen. Zum Führenden, Kareem Abdul-Jabbar (38.387), fehlen noch 1325 Zähler. Kann James in 70 Spielen auflaufen, würden schon 19 Punkte pro Spiel reichen, um die Spitze zu übernehmen – selbst ohne Play-offs. In der Vorsaison erzielte er im Schnitt 30,3 Punkte pro Partie.

(red.)

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