Cobots statt Robots

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In der Fertigung werden Roboter künftig „menschlicher“, damit sie als unabhängiger Kollege sicher mit Menschen an einem gemeinsamen Arbeitsplatz interagieren können.

Geht es nach den Idealen von Industrie 5.0, werden künftig nicht nur die Menschen, sondern auch die Roboter „menschlicher“. Die Rede ist von Cobots, die sich als Roboter definieren, die direkt und sicher mit Menschen an einem gemeinsamen Arbeitsplatz interagieren. Cobots sollen die Automatisierung in der Fertigung derart ermöglichen, dass menschliche Arbeitskräfte nicht ersetzt werden, sondern weiterhin eine wichtige Rolle in der Produktion spielen. Der Cobot unterstützt sie dabei.

Einem besonderen Aspekt widmet sich in diesem Zusammenhang das mit EU-Geldern finanzierte und bis Ende 2022 laufende Projekt MindBot. Unter dem Projekttitel „Förderung der psychischen Gesundheit von Cobot-Arbeitern in der Industrie“ lautet die Zielsetzung, gesunde, flexible und personalisierte Arbeitsplätze für Menschen zu gestalten, die mit Cobots interagieren. Die Idee dahinter: Wenn Cobots als unabhängige Arbeitskollegen Seite an Seite mit Menschen tätig sind, ist nicht klar, welche Auswirkungen dies auf die Motivation und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer hat. Welche sozialen Herausforderungen warten auf die Welt der kleinen und mittleren Unternehmen? Wie können Unternehmen sicherstellen, dass die Menschen auch unter dem Aspekt der psychischen Gesundheit geschützt werden?

Digitale Empathie

„Die Automatisierung von Arbeitsschritten mit einem Cobot führt zu einer veränderten Arbeitsaufgabe der mitarbeitenden Menschen und damit auch zu einer veränderten psychischen Belastung, oft im Rahmen von Unter- oder Überforderung“, erläutert MindBot-Projektmanagerin Carla Finocchiaro. Mit MindBot wurde ein kollaborativer Roboter entwickelt, der eine Smartwatch trägt, mit der er die psychische und physische Belastung seiner Mitarbeiter messen kann. Je nach Grad der Anspannung des menschlichen Co-Workers passt er sein Verhalten so an, dass sich der Arbeiter wieder wohler fühlt. Ein besonderes Augenmerk wird im Rahmen des Projekts zudem auf die Definierung eines Beschäftigungsmodells für Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) gelegt, die in KMU mit Cobots zusammenarbeiten.

Die Zukunft der Industrie könnte in diesem Sinne von einem Miteinander geprägt sein, von „empathischen“ Maschinen und Menschen, die Schulter an Schulter gemeinsam ihre jeweiligen Stärken ausspielen.

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