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China

Die Diplomatie der Wolfskrieger

APA/AFP/WANG ZHAO
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Wegen seiner aggressiven Außenpolitik ist China unbeliebt wie seit Jahrzehnten nicht. Beim KP-Kongress ist das aber kein Thema.

Selten lassen sich die Realitäten innerhalb und außerhalb der Volksrepublik China noch in Einklang bringen. Doch an Tagen wie diesen stehen sie sich diametral entgegen: Im fernen Ausland verärgern chinesische Wolfskrieger-Diplomaten im Wochentakt ihre Gastländer, China hat stark an Ansehen verloren: Da prügelt ein Generalkonsul schon mal auf Demonstranten ein. Beim Pekinger Parteikongress übt man sich hingegen im Straußenblick: Dort wird alles ignoriert, was auch nur im Entferntesten die nationalistische Propaganda-Show stören könnte.


Am Donnerstag lud die Parteiführung zur traditionellen Außenpolitik-Konferenz. Thematisch sollte es um Xi Jinpings Diplomatie „mit chinesischen Eigenschaften“ gehen. Tatsächlich gäbe es viel zu besprechen: etwa Chinas Loyalität zu Wladimir Putin trotz dessen brutalen Angriffskriegs in der Ukraine; den drohenden Konflikt mit den USA; oder die zunehmend tiefen Gräben gegenüber Europa.


Stattdessen zündeten die Regierungsvertreter Pekings eine rhetorische Nebelgranate nach der anderen und warfen mit patriotischen Phrasen ohne Substanz oder konkrete Bedeutung um sich. „Unsere Partei widmet sich einer harmonischen Weltgemeinschaft. Wir engagieren uns für eine gemeinsame Zukunft der Menschheit“, sagte Ma Zhaoxu, immerhin Vize-Minister im Außenministerium.

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