Schellhorn am Samstag

Nachtblinde Eurofighter? Egal, nur den ÖBB-Rentnern soll's gut gehen

Den Österreichern ist nicht so wichtig, was mit ihrem Steuergeld passiert. Solange genug davon ausgegeben wird. Aber beim Heer gilt jeder Euro als Verschwendung.

Die Bundesregierung öffnet den Geldschrank: Der Staat investiert in den kommenden zehn Jahren 16,6 Milliarden Euro in das österreichische Bundesheer. Mit dem vielen Geld wird der radikale Sparkurs der vergangenen Jahrzehnte beendet; kein öffentlicher Bereich wurde so kurzgehalten wie jener der Landesverteidigung. Warum das jetzt anders wird, ist schnell erzählt: Kiew ist von Wien nicht weit entfernt, Lemberg noch etwas näher. Ohne den Krieg in der Ukraine hätte die Bundesregierung zwar verlässlich dafür gesorgt, dass es den Soldaten vor dem Hahnenkammrennen nicht an einsatzbereiten Schaufeln fehlt, aber für neue Waffen hätte es keinen Cent zusätzlich gegeben.

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Seit vielen Jahren steht das Bundesheer ein wenig verloren in der Gegend herum, niemand in der Politik wollte sich für eine Nachrüstung starkmachen, von einer Aufrüstung erst gar nicht zu reden. Während es hierzulande kaum jemanden zu stören scheint, dass die 15 ausgemergelten Eurofighter nachtblind sind, hat die Schweiz unlängst den Ankauf von 36 hochmodernen Kampfjets des Typs F-35 beschlossen. Der neutrale Nachbar könnte sich zur Wehr setzen, Österreich wäre jedem nächtlichen Angriff schutzlos ausgeliefert. Bis vor Kurzem gingen wir eben noch davon aus, dass ein möglicher Aggressor so nett ist, mit dem Eindringen in den heimischen Luftraum bis zum Morgengrauen zu warten. Nun werden die österreichischen Abfangjäger endlich nachgerüstet.

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