Kolumne zum Tag

Mistkübel, Katzenklo: Wann sagt das Kind endlich Mama?

Es ist also so weit: Das Kind versucht sich an den ersten Worten. Und nachdem Wort Nummer eins nicht an mich ging, sondern an den Papa, warten wir (also ich!) gespannt aufs nächste. Bisher sieht es nicht so aus, als ob Mama noch einen Stockerlplatz kriegen würde.

Während ich unlängst glaubte, ein Danke gehört zu haben, meinte der Monsieur, poubelle sei das Wort der Stunde, was ehrlich gesagt auch irgendwie schlüssig wäre. Das Objekt dazu – der Mistkübel – ist nämlich tatsächlich hoch im Kurs, weil er erstens klappert und man zweitens in unbeobachteten Momenten (also ziemlich oft) spannende Sachen rausholen kann, auf die die Eltern dann zwischen amüsiert und halb-panisch reagieren (haben Sie einem sehr entschlossenen Kleinkind schon einmal eine volle Windel entwunden?).

Wenn es danach geht, könnte das nächste Wort durchaus auch Katzenklo werden (oder irgendeine Version von litière pour chats). Denn wenn es wieder einmal verdächtig leise in der Wohnung ist, stehen die Chancen hoch, dass man das Kind in der Toilette wiederfindet, wo es mit einer Riesenfreude Katzenstreu in die Klomuschel befördert – sogar mit der dafür gedachten Schaufel. Und nicht nur, dass Schimpfen ja sowieso pfui ist: Dieses Engagement muss man sogar fast loben, sonst geht der (jetzt nicht mehr so geheime) Geheimplan, das Kind in ein paar Jahren zur Katzen(klo)beauftragten zu machen, womöglich nicht auf. Alle, die an dieser Stelle besorgt sind, kann ich beruhigen: Streu oder Schlimmeres wurde bisher noch nicht verzehrt, bei Katzenfutter sind wir uns nicht ganz so sicher (zumindest roch eine kleine Patschhand gestern beim Einschlafen verdächtig nach Huhn und Pute in Gelee).

Bevor jetzt doch noch jemand das Jugendamt alarmiert, zurück zum eigentlichen Thema: Was wird des Kindes zweites Wort? Oder, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wann sagt das Kind endlich Mama?

E-Mails an: bernadette.bayrhammer@diepresse.com

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