Gerhard Milletich soll bei Sponsoren und Partnern als ÖFB-Präsident um Inserate im eigenen Verlag geworben haben. Der Fußball-Funktionär weist alle Vorwürfe zurück.
Österreichs Fußballbund ist keineswegs zu beneiden. Im Happel-Stadion, einer Ruine, ist der Sportverband seit Jahren daheim. Bei der nahen WM in Katar (ab 20. November) ist man nicht dabei, auf der Weltbühne ist Österreich seit 1998 Zuschauer. Vom Trainingszentrum in Aspern ist noch immer nichts zu sehen. Präsidiumssitzungen wirken oft wie schlechte Inszenierung, mit gar obskuren Allianzen. Es gibt föderalistische Grabenkämpfe, im größten Sportfachverband küren „Landesfürsten“ den Präsidenten.
Der Fußballbund wirkt viel zu oft wie eine Bühne für Eigeninteressen, Machtspiele – und jetzt sorgt eine Affäre mit eigenartigen Auftritten für weiteres Unwohlsein.