Konzertkritik

Chansonnière Zaz: Von kratzigem Charme

Die französische Chansonnière Zaz begeisterte an zwei Abenden mehr als 5000 Fans im Wiener Konzerthaus. Nouvelle Chanson mit Rock-, Funk- und Gypsy-Jazz-Aromen.

Wien. Kaum zu glauben, dass diese quirlige Person vor nicht allzu langer Zeit mit einem Burnout-Syndrom daniederlag. Und das just in einer wegen Corona niedertourigen Phase ihrer Karriere.

Am Ende hat sie die Kehrseite ihres Welterfolgs doch eingeholt. Aber Isabelle Geffroy hat bekanntlich unter ihrem Künstlernamen als Zaz das Nouvelle Chanson weit über Frankreich hinaus etabliert. Nicht zuletzt, weil sie es mit Funk, Rock und Gypsy-Jazz gewürzt hat. Jetzt gastierte sie an zwei Abenden im von seinen Stühlen befreiten Großen Konzerthaussaal. Das sind mehr als 5000 Zuschauer. So viele hat Charles Aznavour nur bei seinem letzten Auftritt in Wien zusammengebracht. Ihre fünfköpfige Band hatte sich schon auf der Bühne aufgefädelt, als die charakteristisch kratzige Stimme von Zaz schon durch die Saalluft geisterte, obwohl die Saalbeleuchtung noch an war. Auf der Bühne äugte man vergeblich nach ihr. Zaz hat eine Route durchs Stehpublikum gewählt. In herzhaftem Duktus krähte sie „Les jours heureux“ ins Mikro, während sie durch die angenehm überraschte Menge pflügte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.