Präsidentenamt

Tschechien: Milliardär Andrej Babiš will in die Prager Burg einziehen

Babiš kandidiert als Präsident.
Babiš kandidiert als Präsident.IMAGO/CTK Photo
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Der Ex-Premier steht derzeit vor Gericht. Nun sucht er sein Heil im Präsidentenamt, das ihm Immunität sichern könnte.

Prag. Als Karel Havlíček, einer der engsten Vertrauten von Andrej Babiš, in einer TV-Sendung gefragt wurde, wen die Bewegung ANO ins Rennen um das höchste tschechische Staatsamt schicken wird, verriet er nur: „Wir haben einen Kandidaten.“ Und mit todernster Miene fügte er hinzu: „Über ihn wird aber erst noch unser Führungsgremium entscheiden.“ Wenige Stunden später gab Babiš seinen Getreuen Havlíček der Lächerlichkeit preis: Der populistische „Sonnenkönig“ der liberalen ANO muss sich nichts von seinen Partei-Untertanen absegnen lassen. So ließ sich Babiš live in die Sendung reinschalten und verkündete auf großer Bühne offiziell seine Kandidatur. „Umfragen geben mir zwar keine großen Chancen, aber ich bin ein Kämpfer“, sagte der 68-Jährige Dollar-Multimilliardär.

Babiš weiß, dass seine Kandidatur die Karten für das Rennen um die Nachfolge von Amtsinhaber Miloš Zeman völlig neu mischt. Alle bisherigen Umfragen sind Makulatur. Die sagten, Babiš käme maximal in die Stichwahl. Aber in der seien der einstige Militär Petr Pavel oder die frühere Universitätsrektorin Danuše Nerudová ihm gegenüber in der Favoritenrolle. Was die Umfragen nicht auszudrücken vermochten: Die Rivalen von Babiš verfügen nicht annähernd über eine solche PR-Maschinerie wie der Ex-Premier.

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