Performance und Auftragswerk

Bei Wien Modern entstand Kunst in extremer Zeitlupe

Ein bebender Frauenkörper und strapaziös wiederholte Töne: „Limina“ und „Sensation 1“ in der Halle G im MQ.

Eine Frau steht in der Mitte der Bühne. Sie lässt ihren ganzen Körper vibrieren. Man kann ihren Atem hören. Wie in Zeitlupe hebt sie die Arme, ohne mit dem ständigen Erbeben des ganzen Körpers je aufzuhören. Sie spannt sich förmlich immer mehr in der Luft auf, während das Licht um sie herum weniger wird. Wie im Delirium wirkt sie – oder doch wie jemand, der gleich vor Furcht schreien wird?

Nach langer Zeit, in der das Gesicht fast nicht verändert wird, wirft sie den Kopf nach hinten, wie ein lautloses Kreischen wirkt es nun. Plötzlich vermutet man einen Anflug von Freude in dem bisher schmerzverzerrten Gesicht. 20 Minuten geht diese performte Ekstase namens „Sensation 1“. 20 Minuten, in denen sich, wer vorher das Kleingedruckte im Programm der Wien-Modern-Aufführung des Tanzquartiers in der Halle G nicht gelesen hat, vermutlich fragte, was Performerin Ligia Lewis zeigen möchte. Und wie sie es schafft, ihren Körper so lang als Ganzes erbeben zu lassen.

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