Kino

Filmbilder, die die Welt zerlegen

Filmarchiv
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Eine Retrospektive zum Werk des österreichischen Filmemachers Peter Schreiner zeigt, wie neugierig und wagemutig man aufs eigene Leben blicken kann.

„Blick Richtung Mensch“ heißt die Retrospektive, die das Filmarchiv Austria Peter Schreiner widmet, einem Solitär der österreichischen Dokumentarfilmszene, der fernab aller Schulen und Moden ein wuchtiges, vielschichtiges Werk geschaffen hat. Das setzt freilich ganz sanft, spielerisch ein: mit einem zärtlichen Blick zu den Menschen, die um einen herum sind. In „Grelles Licht“ filmt Schreiner seine Freunde, Familie, sein künstlerisches Umfeld: ein tiefenentspannter Aufbruchsfilm, randvoll mit ungebundener Energie und ungeformter Ambition; im umwerfenden Zweitwerk „Erste Liebe“ filmt er viel sich selbst, umschwirrt von Sehnsüchten, aber auch umflort von tiefer, dunkler Einsamkeit; in „Kinderfilm“ filmt er, eben, Kinder. Vor allem in der Hoffnung, so scheint es, sich immer noch ein wenig in ihnen wiederzuerkennen.

Manchmal traut man angesichts dieser drei Frühwerke aus der ersten Hälfte der 1980er, die das Filmarchiv neu restauriert präsentiert, seinen Augen nicht: So neugierig und wagemutig kann man also aufs eigene Leben blicken, wenn man sich auf seine Wahrnehmungen und Affekte verlässt, anstatt alles durcherzählen und auserklären zu wollen.

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