Wien Modern

Neue Klänge fluten die Alten Meister

(c) Markus Sepperer
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„Ceremony II“ von Georg Friedrich Haas im Kunsthistorischen Museum: vier Stunden Musik, 74 Musiker, historische und moderne Instrumente in 29 Sälen. Ein schwer zu fassender Sinnenrausch.

Auch wenn sich die zweimal drei Trompeten im Stiegenhaus zunächst, also ab Punkt 19 Uhr, noch mit Dämpfern zurückhalten: Das Ganze ist zuallererst eine Art von klanglicher Überwältigung. Denn in der Kuppelhalle sind drei mikrotonal umgestimmte Klaviere am Werk, das „heilige Instrument des Bürgertums im 19. Jahrhundert“, wie der Komponist selbst sagt – eine Dreifaltigkeit auf intonatorischem Kollisionskurs. Wenn sich die Flügel mit dem imperialen Blech vereinigen, dann kann das einen geradezu bedrohlich wummernden Klangrausch ergeben: Eine Besucherin murmelte treffenderweise etwas von einem „Fliegerangriff“.

Aber das ist gleichsam nur der klingende, dabei sich ständig wandelnde Portikus zu „ceremony II“ von Georg Friedrich Haas, einem immer wieder überraschend intimen Monumentalwerk von vier Stunden Dauer: Haas hat es im Auftrag von Wien Modern dem Kunsthistorischen Museum einkomponiert – und es ließ am Sonntag bei seiner Uraufführung viele Münder offenstehen.

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