Ausstellung

Irritierende Kunst: Räume der Alpträume

Peter Tijhuis
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Anne Imhof will mit „Youth“ auf eine immer beklemmender werdende Welt einstimmen. Eine verstörend-großartige Ausstellung im Amsterdamer Stedelijk Museum.

Graue Metallspinde blockieren den Eingang zum Ausstellungsraum im Untergeschoß des Amsterdamer Stedeljik Museums. Ein Lager? Aber warum stehen die Spinde auf einem weißen Teppichboden? Sollte hier nicht eigentlich Anne Imhofs große Personale „Youth“ sein?

Die deutsche Künstlerin gilt spätestens seit ihrem Beitrag „Faust“ im Deutschen Pavillon 2017 der Biennale Venedig als Meisterin der Performancekunst. Für ihre Installation mit herumlungernden Akteuren und Hunden erhielt sie damals den Goldenen Löwen. „Alle Kunst ist nur gemeinsam möglich“, postulierte Imhof einmal programmatisch. Ihre Werke basieren auf einem extensiven Netzwerk, zu dem neben Musikern und Tänzern vor allem ihre Partnerin, Eliza Douglas, gehört, die als Inbild einer androgynen Generation als Modell für Balenciaga berühmt ist. Für die britische Luxusmarke Burberry drehten Imhof und Douglas 2021 gemeinsam zwei schrille Filme. Merkmale wie Lethargie, Wut, Underground, Rebellion, Genderfluidität, aber auch okkulte und düstere Anmutung prägen Imhofs Werke, die offenbar den Nerv unserer Zeit treffen.

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