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100 Jahre Erfindungen und Entdeckungen aus Niederösterreich

©Andreas Hofer
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2022 feiert das Land Niederösterreich nicht nur 100 Jahre Eigenständigkeit als Bundesland, sondern blickt auch auf eine erfolgreiche Geschichte als Land der Pioniere, Entdecker und Erfinder zurück.

Das Land Niederösterreich entwickelte sich in den letzten hundert Jahren zu einem führenden Standort für Forschung und Entwicklung. Im Folgenden einige ausgewählte Erfindungen und Innovationen aus Niederösterreich:

Peter Stein: Patent einer Handwaschmaschine

Einer dieser Pioniere etwa war Peter Stein aus Pottendorf im Bezirk Baden, der schon 1923 ein Patent auf die erste Handwaschmaschine einreichte. Noch weit entfernt von dem, was wir heutzutage unter einer Waschmaschine verstehen, aber immerhin ein erster Schritt zur Mechanisierung des Waschvorgangs. Die Wäsche wurde dabei mittels Handkurbel in Bewegung versetzt – ein flächendeckendes Stromnetz gab es noch nicht – und machte so die kräfteraubende Arbeit mit der „Waschrumpel“ obsolet.

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Der Apparat wurde in den damals omnipräsenten Waschtrog eingestellt und erleichterte den Vorgang des Wäschewaschens sowie des Auswringens der nassen Wäsche so sehr, dass dem Vernehmen nach sogar Kinder diese Maschine bedienen konnten.

Franz P. Viehböck: Neuartige Ionenquelle für Massenspektrometer

Im selben Jahr wurde in Schwallenbach in der Wachau Franz Viehböck (1923–2020) geboren, der später als Doktorand eine neuartige Ionenquelle als Massenspektrometer entwickeln sollte. Was spröde klingt, war bahnbrechend für die Entwicklung der sogenannten Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS), die noch heute große Bedeutung für die Analyse der Zusammensetzung von Festkörperoberflächen hat. Die Forschung liegt bei den Viehböcks in der Familie: Sohn Franz Viehböck junior war der erste und bislang einzige Österreicher im Weltraum.

Dieter Falkenhagen: Blutreinigungsverfahren „Prometheus-System“

An der Donau Universtität Krems baute Dieter Falkenhagen (1942–2015) den Forschungsschwerpunkt extrakorporale Blutreinigung auf. Der in Rostock geborene Mediziner entwickelte ein neues Therapiesystem für die Behandlung von Leberversagen. Das sogenannte „Prometheus-Verfahren“ wurde erstmals 1998 an einem Patienten angewandt und ist mittlerweile weltweit etabliert. Der Vorteil bei diesem System liegt neben der Blutreinigung in der zusätzlichen Unterstützung der versagenden Leber. Unter maßgeblicher Beteiligung von Dr. Falkenhagen entwickelte sich die Universität für Weiterbildung Krems zu einem international renommierten Kompetenzzentrum auf dem Feld der biomedizinischen Technologie.

AIT: Potenzial der Mikrobiome

Seit 2011 forschen die Bioresources-Expert:innen des Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln an dem Potenzial von Mikrobiomen für die nachhaltige Landwirtschaft. Mikroorganismen und deren Wechselwirkungen spielen eine zentrale Rolle für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelproduktion. Das zunehmende Verständnis dieser Verflechtungen verbessert die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln und Futtermitteln mit dem Ziel, Widerstandsfähigkeit und Wachstum von Nutzpflanzen zu erhöhen und Krankheitserreger zu bekämpfen.

FH St. Pölten: Satellitenkryptografie

Methoden der Datensicherheit und sicheren Kommunikation treten in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung immer mehr in den Vordergrund. Doch mit der fortschreitenden Leistungsfähigkeit von Computern werden die bisherigen mathematischen Modelle der Verschlüsselung von Daten zunehmend zu einem Unsicherheitsfaktor. An der Fachhochschule St. Pölten ist es gelungen, die Technologie der Satellitenkryptografie über große Entfernungen nutzbar zu machen. Dabei werden nicht mathematische, sondern physikalische Methoden zur Verschlüsselung genutzt. Damit werden sichere Datenverbindungen möglich, die nicht einmal von Quantencomputern geknackt werden können.

All diese und viele weitere Erfindungen und Innovationen haben wichtige Impulse für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gesetzt und Niederösterreich weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt gemacht. Heute sind unzählige Mitarbeiter:innen in den niederösterreichischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen, damit beschäftigt zukunftsweisende Technologien, Produkte und Innovationen zu schaffen die unser aller Wohlstand auch in Zukunft absichern.

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