Partizipation

Autismus: Spät diagnostiziert und diskriminiert

Einkaufen ist für Menschen mit Autismus stressig, die vielen visuellen und akustischen Reize sind belastend.
Einkaufen ist für Menschen mit Autismus stressig, die vielen visuellen und akustischen Reize sind belastend.(c) REUTERS (LISI NIESNER)
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An der FH Kärnten wird erarbeitet, wie sich unterschiedliche Lebensumgebungen für Menschen im Autismus-Spektrum verbessern lassen. Betroffene wirken als Co-Forschende mit.

Sie solle wiederkommen, wenn sie gesund sei. Diese Antwort auf ihre Bewerbung stieß Elke Eleonore Brunner mehr als sauer auf. Sie ist Autistin und von einer milden Form einer tiefgreifenden neuronalen Entwicklungsstörung betroffen. Ihre Diagnose hinderte die Mutter zweier Kinder nicht daran, eine Ausbildung zur Diplomkrankenschwester zu machen und als Autismustrainerin zu arbeiten. Auch wenn ihr bewusst ist, dass Ersteres so gar nicht zu dem gängigen Vorurteil gegenüber Menschen mit Autismus, keine Empathie zu empfinden, passen mag. „Wie alle anderen haben wir unterschiedliche Stärken und Schwächen. Wichtig ist eine klare Kommunikation.“

Wenig Wissen über Autismus

In Österreich leben knapp 90.000 Menschen mit der Diagnose, 80 bis 90 Prozent der Erwachsenen im Spektrum sind arbeitslos. Weil Wissen über Autismus wenig verbreitet ist, sind Diskriminierungen keine Seltenheit. Hier setzt das an der Fachhochschule (FH) Kärnten angesiedelte Projekt „Autism Friendly Austria“ (AFA) an. Darin wird ergründet, wie verschiedene Lebensbereiche autismusfreundlich gestaltet werden können. Das soll nicht nur die Autonomie der Betroffenen erhöhen, sondern auch inklusive Strukturen schaffen. Das Besondere: Betroffene und Angehörige sowie Fachkräfte arbeiten Seite an Seite mit dem wissenschaftlichen Team.

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