Aufforstungen

Was hinter "Phantomwäldern" steckt

Daran knüpfen sich viele Hoffnungen, vor allem die des Klimaschutzes. Aber oft gedeihen sie nicht weit.
Daran knüpfen sich viele Hoffnungen, vor allem die des Klimaschutzes. Aber oft gedeihen sie nicht weit. Xinhua /picturedesk
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Viele Aufforstungen, die mit hohem Aufwand betrieben werden, misslingen völlig. Aber auch andere können der Umwelt Probleme bringen.

Am 11. November 2019, dem „Nationalen Aufforstungstag“, reihte sich der türkische Präsident Erdoğan mit einem Spaten ein in ein Heer von Freiwilligen, die im ganzen Land elf Millionen Setzlinge in den Boden brachten, allein nahe der Stadt Corum in Anatolien 303.150 in einer Stunde, es war ein von „Guinness“-Inspektoren begleiteter und bestätigter Weltrekord. Zwei Monate später berichtete Sükrü Durmus, Chef der Gewerkschaft der Land- und Forstarbeiter, dem Guardian, dass nahezu 90 Prozent der Bäume abgestorben waren. Die Regierung widersprach: 95 Prozent seien gesund und kräftig. Eine unabhängige Prüfung fand nie statt.

Klarer liegt der Fall bei einer anderen Aufforstung, die auch ins „Guinness-Buch“ einging, nämlich der am Strand der philippinischen Insel Luzon: Dort wurden über eine Million Mangroven in den Meeresboden gesteckt, in nur einer Stunde am 8. März 2012. Inzwischen sollten die Bäume herangewachsen sein, es sind nur fast keine da, 98 Prozent verschwanden, wurden weggeschwemmt oder starben ab, Dominic Woodhouse (Bangor University Wales) hat es 2020 bilanziert. Und Fred Pearce, der ältestgediente Umweltjournalist, hält es für „das vielleicht am spektakulärsten gescheiterte Baumpflanzungsprojekt“ (Yale Environment 360 6. 10.).

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