Gender

"Bauer" bleibt "Bauer": Kärnten zieht Gender-Leitfaden zurück

Peter Kaiser, SPÖ
Peter Kaiser, SPÖAPA/GEORG HOCHMUTH
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Das 72 Seiten lange Wörterbuch hatte bisher übliche und "gendergerechte" Begriffe gegenübergestellt.

Ein Wörterbuch für geschlechtergerechte Sprache im Amtsgebrauch, das den „Gender-Leitfaden“ hätte ergänzen sollen, hat derart für Unmut der Personalvertretung, der Landwirtschaftskammer sowie der Opposition gesorgt, dass er nun zurückgezogen wird. In dem 72-seitigen Wörterbuch war unter anderem vorgeschlagen worden, die Ausdrücke „Bauer“ und „Bäuerin“ durch „landwirtschaftlich Beschäftigte“ oder Polizisten als „Polizeikräfte“zu bezeichnen.

Landeshauptmann Peter Kaiser und die zuständige Landesrätin, Sara Schaar (beide SPÖ), nahmen am Donnerstag in einer Aussendung des Landespressedienstes Stellung zur Causa. Der Gender-Leitfaden stelle eine Orientierungshilfe für die Verwaltung dar und ziele darauf ab, „durch Sprache Bewusstsein zu schaffen und rechtlich korrekt anzusprechen“ wie im Falle eines dritten Geschlechtes. „Das Thema der geschlechtergerechten Sprache“ sei zu wichtig, um darüber polemisch zu diskutieren, betonte Kaiser. Und räumte ein: Die Kritik habe sich auf das Wörterbuch bezogen, „das sich in einigen Passagen als überzogen darstellt“.

Kaiser und Schaar äußerten aber auch die Vermutung, dass es sich bei der Debatte um eine „offenbar vom Wahlkampf geprägte“ Diskussion handele. Immerhin habe es sich bei dem Wörterbuch um ein internes Nachschlagewerk gehandelt, das sich auch an anderen Bundesländern orientiert habe. Gefordert wird nun ein österreichweit einheitliches Nachschlagewerk, „auch um Rechtssicherheit zu schaffen“.

(hell)

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