Pizzicato

Zwischen den Jahren

Zwischen 2022 und 2023 liegt eigentlich nichts. Kaum hört das eine Jahr auf, fängt das andere an.

Und doch sind wir jetzt gerade in diesem Niemandsland der Jahreszählung – das von vielen ganz selbstverständlich „zwischen den Jahren“ genannt wird. Eine Zeit, in der zugegebenermaßen nicht viel passiert außer Verdauen. Aber doch eine Zeit, die man von den 365 Tagen des Jahres nicht einfach abziehen kann. Wer zwischen den Jahren arbeitet, hat trotzdem keinen Anspruch auf ein zusätzliches Monatsentgelt. Und wer genau in dieser Zeit auf die Welt kommt, hat auch ein ganz normales Datum in der Geburtsurkunde stehen.

Abgesehen davon, wann genau beginnt eigentlich zwischen den Jahren, und wann hört es wieder auf? Nun, in der Regel ist damit die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr gemeint. Doch ursprünglich galt die Redewendung einem noch längeren Zeitraum – nämlich vom Zeitpunkt der Wintersonnenwende (am 21. oder 22. Dezember) bis zum Jahresbeginn nach dem Sonnenkalender. Dazwischen liegen etwa elf Tage.

Und genau diese Differenz zwischen 365 Tagen nach Sonnenkalender und 354 nach Mondkalender ist das, was zur Redewendung „zwischen den Jahren“ geführt hat. Also eigentlich gar nicht so kompliziert, oder? Übrigens, wenn wir gerade bei „zwischen“ sind: Was liegt zwischen Berg und Tal? Und. (eko)

Reaktionen an: erich.kocina@diepresse.com

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