Interview

Welser-Möst: "Ein echter Wiener Walzer hat immer eine Prise Melancholie"

++ HANDOUT ++ PROBE NEUJAHRSKONZERT DER WIENER PHILHARMONIKER
++ HANDOUT ++ PROBE NEUJAHRSKONZERT DER WIENER PHILHARMONIKER(c) APA/Dieter Nagl
  • Drucken

Viele seltene Stücke bringt Franz Welser-Möst heuer beim Neujahrskonzert. Der „Presse“ erklärte er, was den Wiener Walzer auszeichnet und welcher Strauß-Bruder der sensiblere war.

Die Presse: Fast alle Stücke, die Sie präsentieren, werden erstmalig beim Neujahrskonzert gespielt – wie haben Sie die Auswahl getroffen?

Franz Welser-Möst: Noch bevor ich die Einladung für das Neujahrskonzert 2023 bekam, wollte ich mich mit der Musik der Strauß-Dynastie inklusive Joseph Lanner genau beschäftigen und habe mir alles gekauft, was im Druck erschienen ist. Das sind ein paar Laufmeter Notenbücher. Dann kam die Pandemie, und ich hatte viel Zeit zum Schmökern. Immer wieder dachte ich: Was für ein schöner Walzer! Was für eine schöne Polka! Als die Einladung für 2023 kam und ich mir vom Archiv der Philharmoniker ausheben ließ, was bis dato in Neujahrskonzerten gespielt wurde, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich möchte einfach einmal zeigen, wie viele Schätze es noch zu heben gibt. Zuerst hatten wir Diskussionen, ob man wirklich fast lauter Stücke spielen sollte, die noch nie zu hören waren, ob doch das eine oder andere Bekannte einstreuen sollte. Ich argumentierte, dass das Publikum das Konzert nicht deshalb gern hört, weil man sagt: „Heute wird wieder die Moulinet-Polka gespielt.“ Ich wollte das als Entdeckungsreise aufstellen. Es sind nun 14 von 15 Werken, die man noch nie beim Neujahrskonzert gehört hat. Und auch wenn Daniel Froschauer am Anfang etwas zögerlich war, ist er nun begeistert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.