Pizzicato

Gold, Weihrauch, Petro-Dollars

Mit Ausnahme von Lionel Messi und seinen Muchachos sind die WM-Matadore großteils wieder zurück im Trainings- und Spielbetrieb der großen europäischen Ligen.

Die Weihnachtspause war kurz, und insbesondere auf der Insel rollt inzwischen längst wieder der Ball. Die englischen Wochen sind in vollem Gang. Nur bei Manchester United fehlt die frühere Galionsfigur, die im Unfrieden und mit Schimpf und Schande vom Klub geschieden ist.

Das Letzte, was die Öffentlichkeit von Cristiano Ronaldo wahrgenommen hat, war die Inszenierung seines heulenden Abgangs vom WM-Viertelfinale gegen Marokko in Katar – die Nahaufnahme von seinem Gang in die Kabine, allein mit sich selbst und seinem Ego. Statt als Kapitän des portugiesischen Teams seine Mitspieler auf dem Rasen zu trösten, suhlte er sich im Selbstmitleid.

Bald schon, so weissagen es die Propheten, wird die 37-jährige Fußball-Diva indessen auf die arabische Halbinsel zurückkommen, um sich reich beschenken zu lassen. Die Scheichs des Klubs al-Nassr in Riad wollen Ronaldo für seine Dienste als Kicker im Ausgedinge und danach als Botschafter für eine Fußball-WM 2030 in Saudiarabien mit Gold, Weihrauch und Petro-Dollars überhäufen – und ihm womöglich auch eine Ölquelle überlassen. Dies würde dem Dreikönigs-Mythos die Krone aufsetzen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2022)

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