Studie

Die Kunstwelt steht bei Diversity am Anfang

Yayoi Kusamas „Pumpkin“ erzielte bei Sotheby's „The Now“-Auktion 6,5 Mio. Dollar. Sie zählt zu den teuersten Künstlerinnen.
Yayoi Kusamas „Pumpkin“ erzielte bei Sotheby's „The Now“-Auktion 6,5 Mio. Dollar. Sie zählt zu den teuersten Künstlerinnen.Sotheby's
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Die umfassende Studie Burns Halperin Report zeigt, dass die Kunstwelt bei Gleichberechtigung und Diversity noch einen langen Weg vor sich hat.

Wie groß sind die Fortschritte, die die Kunstwelt in Sachen Gleichberechtigung und Diversity wirklich gemacht hat? Mit diesem Thema hat sich der Burns Halperin Report beschäftigt, eine Kooperation von Julia Halperin von Studio Burns und Artnet News. Der Bericht hat verschiedene Datensätze analysiert, darunter die Repräsentation von Künstlerinnen – sowie von Künstlern und Künstlerinnen afrikanischer Abstammung – in US-Museen und auf dem Kunstmarkt über mehr als ein Jahrzehnt hinweg. Ebenso wurden Daten von führenden Galerien berücksichtigt. Insgesamt wurden fast 350.000 Objekte, 6000 Ausstellungen und Auktionsergebnisse aus mehr als einem Jahrzehnt erfasst. Das Ergebnis ist ernüchternd: Während sich die Kunstwelt selbst für fortschrittlich hält, zeigen die Daten, dass diese Wahrnehmung weit hinter der Realität zurückbleibt.

Langsamer Aufholprozess. Zwischen 2008 und 2020 entfielen nur elf Prozent der Museumsankäufe in Amerika auf Werke von Künstlerinnen und nur 2,2 Prozent auf Werke schwarzer amerikanischer Künstler. Auf dem Kunstmarkt sieht es nicht viel besser aus, auch wenn sich dieser in den letzten Jahren stärker verlagert hat. Kunst von Frauen macht 3,3 Prozent der weltweiten Auktionsverkäufe zwischen 2008 und 2022 aus: Das entspricht 6,2 Milliarden Dollar der Gesamtausgaben von 187 Milliarden Dollar. Kunst von schwarzen amerikanischen Künstlern machte im Zeitraum 2008 bis 2022 nur noch 1,9 Prozent des Umsatzes aus – und solche von schwarzen amerikanische Künstlerinnen gar nur 0,1 Prozent.

Alle drei Märkte verzeichneten im Jahr 2021 ihr bisher höchstes Ergebnis. Inflationsbereinigt wuchs der Gesamtmarkt für Kunstauktionen zwischen 2008 und 2021 um rund 30 Prozent, während der Markt für Werke von Künstlerinnen um fast 175 Prozent zulegte. Noch stärker performte der Markt für Werke schwarzer amerikanischer Künstler, der um fast 400 Prozent stieg.

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