Ein Iraner wurde verdächtigt, Gifte für ein Attentat herzustellen. Die Polizeiaktion ging vorerst ins Leere. Ob Cyanid und Rizin vielleicht anderswo lagern, konnten die Ermittler noch nicht sagen.
Castrop-Rauxel/Düsseldorf/Berlin. Einer der bisher größten Polizeieinsätze in Deutschland wegen einer vermuteten Terrorgefahr nahm am Sonntag eine Wendung: Bei der Durchsuchung einer Wohnung bzw. eines Hauses in der Stadt Castrop-Rauxel nahe Münster (Nordrhein-Westfalen), wo der Verdachtslage nach große Mengen Gifts für einen islamistisch motivierten Anschlag gelagert waren, fand sich letztlich nach stundenlanger Durchsuchung nichts dergleichen. Das sagte am Sonntagnachmittag ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf. Gegen den Hauptverdächtigen und seinen 25-jährigen Bruder, der sich bei dem Zugriff der Polizei zufällig in der Wohnung aufgehalten hatte, wurden allerdings am Sonntagabend Haftbefehle beantragt.
Konkret hatte der Verdacht bestanden, dass sich ein 32-jähriger Iraner große Mengen der Stoffe Cyanid und Rizin für einen Anschlag beschafft hatte. Ob diese Gifte vielleicht anderswo lagern, konnten die Ermittler vorerst nicht sagen. Auch wie konkret ein möglicher Anschlagsplan war, blieb zunächst unklar.