Mit „The Banshees of Inisherin“ hat Regisseur Martin McDonagh einen der Filme des Jahres vorgelegt. Im Interview spricht er über das Ende einer Freundschaft als Trennung, Einsamkeit als Filmstoff und über die Freiheit abseits der großen Studioproduktionen.
Weshalb werden Freundschaften selten formal beendet, wie man es mit Liebesbeziehungen macht? Und was macht es mit Menschen, wenn einer das der Freundschaft scheinbar inhärente Momentum der Überzeitlichkeit durchbricht? Diesen Fragen geht „The Banshees of Inisherin“ auf den Grund. Regisseur Martin McDonagh gelingt mit seiner schwarzen, philosophischen Komödie ein ungewöhnlicher Blick – und ein Film, der schon jetzt als einer der besten des Jahres gilt. Für seinen ersten Film nach dem Oscar-gekrönten „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ hat McDonagh die alte Gang aus Colin Farrell und Brendan Gleeson wieder zusammengetrommelt, die 2008 bereits „Brügge sehen ... und sterben?“ realisierte. Die beiden spielen nun die Freunde Pádraic (Farrell) und Colm (Gleeson), die auf einer abgelegenen Insel vor der irischen Westküste leben – bis Colm von einem auf den anderen Tag die Freundschaft beendet.
Mr. McDonagh, die Geschichte Ihres Films „The Banshees of Inisherin“ handelt von der Freundschaft zweier Männer und ist, was die Handlung angeht, einigermaßen schlicht. Was war die größte Herausforderung?